Das Westschweizer Abfallentsorgungsunternehmen Retripa-Gruppe mit Hauptsitz in Crissier hat jüngst drei elektrische dreiachsige Renault Trucks E-Tech D Wide 6x2 übernommen, durchweg Serienfahrzeuge. Ein viertes und ein fünftes, darunter ein Vierachser, sollen in Kürze dazukommen. Der Strom für die neuen Kehrichtfahrzeuge kommt vom Unternehmen selbst, auf dessen Hallendächern 2973 Quadratmeter Solarzellen installiert sind, die 655’000 kWh elektrische Energie pro Jahr produzieren, von denen Retripa rund 43 Prozent, oder 285’000 kWh, selbst verbraucht.

 

 

Teile diesen Artikel :

Die Renault E-Tech sind 12'459'639 km gefahren und haben 12'052 CO2 eingespart. «Das ist beträchtlich.» Für die elektrischen Kehrichtlastwagen stehen derzeit zwei 150-kWh-Ladestationen zur Verfügung. «Das war ein enormer Arbeitsaufwand, den wir in enger Partnerschaft mit der Romande Energie SA geleistet haben», sagte Xavier Mahue, der Generaldirektor der Retripa-Gruppe anlässlich der Präsentation von zweien der drei neuen Renault Trucks E-Tech D Wide, von denen einer im Einsatz stand. Im Partnerschaftsprojekt ist die Romande Energie Eigentümerin, welche sich für die Finanzierung und Installation der Solarzellen und Ladestationen verantwortlich zeichnet, während Retripa ihre Dachflächen zur Verfügung stellt. «Es braucht gemeinsame Anstrengungen.» Das Motto: «Vom Solarpanel zur Kreislaufwirtschaft».

Drei Renault Trucks E-Tech D Wide für den Energiewandel

Bei den neuen elektrischen Kehrichtsammlern für die Retripa Crissier SA handelt es sich um Dreiachser der Serie Renault Trucks E-Tech D Wide mit dreisitziger «day cab». Alle Serienfahrzeuge sind mit je vier Batterien ausgerüstet, die jeweils 94 kWh leisten (Gesamtleistung: 375 kWh). Verkaufsberater Paolo Sparascio betonte, dass das Unternehmen so lange mit der Bestellung der ersten vollelektrischen Kehrichtsammler zugewartet habe, bis der elektrische Renault Trucks D Wide die volle Serienreife erreicht habe.

Tarcis Berberat, Managing Director der Renault Trucks (Schweiz) AG, betonte anlässlich der Übergabe, es brauche auf dem Weg zur Dekarbonisierung Unternehmen mit Visionen, so wie die Partner Retripa und Romande Energie, welche das Konzept «vom Solarpanel zur Kreislaufwirtschaft» verwirklichten und so zum Umweltschutz beitrügen. Denn rund 13 Prozent des CO2-Ausstosses gehe zulasten schwerer Nutzfahrzeuge. Der Betrieb von Elektro-Lastwagen benötige aber viel Strom. Wie bereits erwähnt, wird er von Retripa selbst produziert. Die Order von vier vollelektrischen Lastwagen sei eine «tolle Referenz» für beide Unternehmen, die Retripa und Romande Energie. Er gehe davon aus, dass bis 2050 rund 95 Prozent aller schweren Lastwagen elektrifiziert seien. Der Brennstoffzelle räumte er eher weniger Zukunftschancen ein, sie sei zu wenig effizient. Nach Norwegen steht die Schweiz bei den Elektro-Trucks an zweiter Stelle in Europa. Diese technische Führerschaft begründete Berberat unter anderem mit der Tatsache, dass in der Schweiz elektrische Renault Trucks inzwischen schon über 1.5 Millionen Kilometer gelaufen seien.

Sammelcontainer-Aufbau von drm

Der Aufbau der drei baugleichen Renault Trucks E-Tech D Wide mit 6×2 Fahrgestell stammt vom Unternehmen drm Kommunaltechnik AG in Kirchberg in Bern. Es handelt sich dabei um einen T1SM 23 von Farid Industrie S.P.A. Angetrieben wird dieser über eine Hydraulikpumpe (Flügelzellenpumpe). Die Pumpe kann sowohl über einen mechanischen Nebenantrieb (von Motor oder Getriebe), als auch über einen elektrischen Nebenantrieb, einen sogenannten E-PTO angetrieben werden. Das Fassungsvermögen des Sammelkastens beläuft sich auf 21,2 Kubikmeter, die Schüttungswanne hat 2,8 m3 Volumen. Die Schüttung ist mit einer Hebevorrichtung für 2- und 4-Rad-Container von 180 bis 1100 Liter ausgerüstet. Der Fassi-Heckkran dient zur Entleerung von Untergrundcontainern (Sacksystem Molok).

Retripa deckt die gesamte Verwertungskette ab

Die Retripa-Gruppe ist in den Kantonen Waadt (Standort und Hauptsitz in Crissier), Genf (Vernier), Côte (Féchy), Neuenburg, Chablais (Collombey-Muraz) und Wallis (Saillon, Massongex, Martigny und Vétroz) vertreten und beschäftigt 200 Mitarbeiter aus allen Regionen. Jedes Jahr verarbeitet Retripa fast 250’000 Tonnen Abfälle und Wertstoffe pro Jahr, die von Gemeinden, Behörden und Privatunternehmen stammen. Das 1956 gegründete Unternehmen «deckt die gesamte Verwertungskette ab, von der Abfallsammlung bis zur Vermarktung von Sekundärrohstoffen».

Einen Kommentar schreiben
Bitte rechnen Sie 8 plus 5.